Das Floß

 

Ich stehe auf einem Floß

Abstoßstab in der Hand

und treibe einen Strom hinunter –

es ist der Strom des Lebens.

Niemals konstant,

mit ein Kurven, die ich jetzt noch nicht

einsehen kann;

das Ufer mal steil, mal seicht

das Wasser unter mir sauber oder trüb.

Mal Sonnenschein, mal Regen

Mal schneller, mal langsamer treibe ich

bestimme ich wirklich den Vortrieb?

Immer im Bemühen, die Mitte zu halten,

und stets in der Gewissheit, dass

er irgendwo einmal münden wird.

 

Im Moment ist mir übel:

Stromschnellen, Wasserstrudel

und starke Felsen, die mein kleines

zartes Floß bedrohen.

Aber immerhin kein Wasserfall.

Nicht immer kann ich die

Gefahren erkennen,

die sich vor mir und nur kurz unter der

Wasseroberfläche befinden.

In letzter Sekunde versuche ich zu manövrieren –

und knapp vorbei – Glück gehabt.

 

 

... und die Hoffnung auf einen

ruhigeren Abschnitt

und dass ich mich später

im Flussdelta nicht verliere.

 

 

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© Asmus Clausen