Unter eines Haares Schopf
befand sich einst ein kluger Kopf.
Dieser dachte irgendwann:
Ich nehm' mir, was ich kriegen kann.
Dann bin ich mächtig und auch frei
und fühle mich noch wohl dabei.
Gesagt, getan, so fing er an -
verfolgte stets den eig'nen Plan:
Mit Disziplin und Ellenbogen
und Lügen, das sich Balken bogen.
Und mit wirklich ganz viel Lärm
begann er un, sich zu entfern';
bahnte sich dann eine Straße,
die in allerhöchstem Maße
ihn allein nach oben führte -
niemand anderen auch nur berührte.
Schließlich oben angekommen -
ob der Höhe total benommen -
fühlte er sich doch schon bald
innerlich ein wenig kalt.
Die Haut erblasst und mit weißen Haaren
musste er dann doch erfahren:
Ein Weg bedeutet ja soviel
soviel mehr als nur das Ziel.
Unter eines Haares Schopf
verschied jüngst ein ganz kluger Kopf -
wiedergeboren als ein weiser,
trat er nun ein wenig leiser.