Manchmal stelle ich mir vor,
ich wäre ein riesiger Wasserfall –
meine Gedanken dabei das Wasser,
das sich permanent über irgendeine Klippe ergießt
und unter tosenden Geräuschen
und ganz viel Schaum in die Tiefe stürzt.
Unten ein kleiner See, der sich mit
zunehmender Tiefe verjüngt,
an der Oberfläche ein Strudel,
der Vieles in die Tiefe wirbelt.
Viele meiner Gedanken bleiben an der Oberfläche
sie sind zu leicht, um zu versinken.
Und so verlieren sie sich schließlich
irgendwo im Dickicht des Schilfs
am seichten Ufer
einige Gedanken schweben im Wasser –
zu schwer zum schwimmen, zu leicht zum sinken
Unvollständigkeiten, Unklares, Unausgegorenes,
das nicht weiß, wohin und mich deshalb
immer wieder beschäftigt.
Der Strudel, das ist das Ich.
Einiges wirbelt es um sich herum
und leitet es nach unten – in die Tiefe
An seiner Spitze, tief unten ein kleiner Durchlass
zu einem Bach – kristallklares Wasser,
das wie in einer Höhle, einem Gewölbe fließt.
Bäche sind Kanäle – sie kanalisieren, lenken,
fließen mal langsam, mal auch schneller.
Am Ende ein See mit hellem, kühlen und
erfrischenden Gedanken